Carolan’s Gratwanderung …
… zwischen der alten keltischen Harfentradition einerseits, der modernen italienischen Barockmusik andererseits und seiner geniale Verbindung dieser beiden Extreme sind das besondere seiner Kompositionen. Gerade in unserer Zeit mit ihren völlig neuen Hörgewohnheiten ist seine Musik für uns wie eine Brücke zurück in die alte keltische Hörwelt. Sie führt uns durch die endlos verschlungenen Verzierungen der alten gälischen Harfnertraditon und doch verlieren unsere Ohren dank seiner überraschend modernen Melodien nie den „akustischen Faden“.
In den hier vorliegenden Arrangements verwende ich immer öfter neben den gewohnten romantischen Akkorden auch die alte irische Spielweise. Bei ihr übernimmt der Daumen der Basshand die Melodie auf den betonten Taktteilen. Der Klang wird durch diese Satz¬technik transparenter und kommt mit seiner feinen rhythmischen Akzentuierung dem alten irischen Klangideal sehr nahe.
Die meisten Kompositionen Carolan’s sind eigentlich Lieder mit Text. In diesem Band ist auch eine Solokomposition für die Harfe enthalten: „The Fairy Queen“. Ein musikalischer Leckerbissen für alle, schon oft bedauert haben, dass Carolans Kompositionen so kurz sind. Die fünfteilige Variations-Suite spielt mit feinen Verän¬derungen des melodischen Materials und sorgt mit unerwarteten Wendungen für Überraschungen. Ich staune immer wieder über Carolan’s Melodien, die weit über seine Zeit hinausweisen. Viel Freude damit!
Inhalt
Blind Mary (Máire Dhall)
The Clergy’s Lamentation
George Brabazon (Second melody)
Farewell to Music
Anne MacDermott Roe
Grace Nugent
Lady Gethin
Lord Galway’s Lamentation
Carolan’s Cap
Morgan Magan
Carolan’s Welcome
Planxty Drew
The Fairy Queen